Das vom Senat geplante Bauprojekt „Am Sandhaus“ könnte allerdings das Aus für den Kiebitz im Norden Berlins bedeuten. „Dass der in Berlin vom Aussterben bedrohte Kiebitz noch an der Moorlinse Buch brütet, ist ein weiterer Grund, das wertvolle Feuchtgebiet schnellstmöglich als Naturschutzgebiet auszuweisen, wie wir es schon lange fordern“, sagt Rainer Altenkamp, 1. Vorsitzender des Nabu Berlin.
„Wenn der Senat dort wie geplant tatsächlich 2700 Wohneinheiten bauen lässt, sieht es extrem düster aus für den Kiebitz und viele andere gefährdete Arten, die an der Moorlinse brüten oder rasten.“
Während deutschlandweit vor allem die intensive Landwirtschaft den Lebensraum des Kiebitzes vernichtet, droht ihm in Berlin Gefahr durch ein Neubauprojekt. „Deshalb gehören die Baupläne im Bereich Am Sandhaus in Buch dringend auf den Prüfstand“, so Altenkamp weiter. „Wenn der Senat dort wie geplant tatsächlich 2700 Wohneinheiten bauen lässt, sieht es extrem düster aus für den Kiebitz und viele andere gefährdete Arten, die an der Moorlinse brüten oder rasten.“
Das neue Stadtquartier „Am Sandhaus“ soll in der Nähe des S-Bahnhofs Buch entstehen, nur 100 Meter von der großen Moorlinse entfernt. Der Nabu Berlin hat die Pläne mehrfach scharf kritisiert, da er Störungen des empfindlichen Feuchtgebietes durch die dann schätzungsweise 5000 Anwohner und deren Haustiere befürchtet. An der großen und der benachbarten kleinen Moorlinse brüten 60 Vogelarten, neben dem Kiebitz zum Beispiel auch die Löffelente und der aktuelle Vogel des Jahres 2023, das Braunkehlchen. Auch die streng geschützte Knoblauchkröte und der ebenfalls geschützte Große Feuerfalter finden hier einen Lebensraum.
Um diese seltenen Arten dort zu erhalten, fordert der Nabu Berlin, die Zahl der geplanten Wohneinheiten in Buch drastisch zu reduzieren und eine ganzjährig geschützte Ruhezone von mindestens 100 Metern um die beiden Moorlinsen einzurichten.
Quelle: https://www.berliner-woche.de/buch/c-umwelt/schlechte-aussichten-fuer-den-kiebitz_a395644
Der Senat sollte aus dem langen Ringen um das neue Baugebiet am Pankower Tor lernen, und sich jetzt auf einen Dialog mit den Interessenträgern des Naturschutz einlassen. Ansonsten verzögert sich auch der Baubeginn auf unbestimmte Zeit und die Bauziele rücken in weite Ferne. Es darf nur in großem Abstand zu Moorlinsen und nur auf versiegelten Flächen gebaut werden.