B-Plan des Senats schlägt Schneise der Zerstörung in Brutvögel Gebiet

Bebauungsplan des Senats: Eine Bedrohung für die Brutvögel und das Ökosystem an der Moorlinse in Berlin-Buch

In Berlin-Buch, einem grünen Rückzugsort innerhalb der Hauptstadt, befindet sich das bedeutende Feuchtgebiet an der Moorlinse, das aufgrund seiner Vielfalt an Tierarten einen herausragenden ökologischen Wert besitzt. Der Bereich ist bekannt für seine hohe Artenvielfalt, einschließlich 116 nachgewiesener Brutvogelarten. Doch nun sorgt ein Bebauungsplan (B-Plan) des Senats für Besorgnis, da er eine massive Bedrohung für dieses empfindliche Ökosystem darstellt.

Link zum Artengutachten

so wäre die Schneise der Zerstörung durch den derzeitigen Bebauungsplan

Voraussichtlicher Brutplatzverlust durch Stadtlärm und Lichtverschmutzung

Ein Paradies für bedrohte Arten

Die Moorlinse und die angrenzenden Feuchtwiesen sind ein unverzichtbarer Lebensraum für zahlreiche Tierarten, von denen viele auf der Roten Liste Berlins, Brandenburgs und Deutschlands stehen. So beherbergt das Gebiet 68 für Berlin planungsrelevante Brutvogelarten. Darunter finden sich 28 Arten, die in Berlin als bedroht gelten, sowie 36 Arten, die auf der Roten Liste Brandenburgs verzeichnet sind. Besonders alarmierend ist, dass 41 Arten auch in Deutschland insgesamt als gefährdet gelten.

Dazu zählen fünf nachgewiesene Vogelarten, die vom Aussterben bedroht sind, sowie drei Arten, die in Berlin bereits als ausgestorben gelten. Dies macht das Gebiet zu einem der wichtigsten Refugien für die Vogelwelt innerhalb der Stadtgrenze.

Neben Vögeln ist das Gebiet auch Heimat zahlreicher weiterer geschützter Tierarten. So finden sich hier unter anderem Knoblauchkröten, Moorfrösche, eine Vielzahl an Libellen, zahlreiche Insektenarten sowie verschiedene Bienenarten, Wespenarten und Hornissen. Besonders die Fledermauspopulationen in der Region profitieren von der Vielfalt an Lebensräumen. All diese Arten sind auf das fragile Gleichgewicht des Ökosystems angewiesen, das nun durch den geplanten Bebauungsplan gefährdet wird.

Der geplante Bebauungsplan: Schneise der Zerstörung

Der Senat von Berlin hat einen Bebauungsplan verabschiedet, der eine umfassende Bebauung des Gebiets nahe der Moorlinse vorsieht. Der Bau von Wohnhäusern, Gewerbeeinrichtungen und Straßen soll die bis dato unberührte Natur stark beeinträchtigen. Die geplante Bebauung wird nicht nur den Lebensraum für viele der genannten Arten zerstören, sondern auch die Lebensqualität der dort ansässigen Tiere erheblich schädigen.

Trotz der einzigartigen ökologischen Bedeutung des Gebiets haben die Verantwortlichen bisher wenig Rücksicht auf den Naturschutz genommen. Inmitten der Stadtgrenzen Berlins soll hier, auf einem der letzten wertvollen Naturgebiete, ein massiver Eingriff in die Natur vorgenommen werden. Es wird befürchtet, dass die Zerstörung von Brutplätzen und Lebensräumen für zahlreiche Vogelarten und andere Tiere zu einem dramatischen Rückgang der Bestände führen wird.

Naturschutz und Bürgerproteste

Naturschutzverbände wie der NABU Berlin und lokale Umweltgruppen schlagen Alarm. Sie fordern den Senat dazu auf, den Bebauungsplan zu überdenken und den Naturraum zu schützen. Besonders besorgniserregend ist, dass viele der betroffenen Arten auf eine ungestörte Umgebung angewiesen sind, um sich fortzupflanzen und ihre Bestände zu erhalten. In einem Gebiet, das bereits unter dem Druck der Urbanisierung steht, könnte der Verlust solcher Rückzugsorte fatale Folgen für die gesamte Biodiversität haben.

Zudem richten sich auch die Anwohner und Bürger von Berlin-Buch mit einer Petition gegen den B-Plan. Sie verlangen, dass die Moorlinse und das angrenzende Gebiet als Naturschutzgebiet ausgewiesen werden, um den Lebensraum der bedrohten Arten zu sichern. Die Bürger fordern, dass die Berliner Politik endlich das ökologische Gleichgewicht schützt und nicht erneut zugunsten von Wohnungsbau und wirtschaftlichem Wachstum in den Naturhaushalt eingreift.

Ein Wettlauf gegen die Zeit

Der Bebauungsplan für die Moorlinse stellt die Stadtgesellschaft vor eine entscheidende Frage: Wie viel Natur sind wir bereit zu opfern, um neuen Wohnraum zu schaffen? Angesichts der zahlreichen bedrohten Arten und der Bedeutung dieses Gebiets als Lebensraum für viele Tierarten sollte die Antwort ein klares „Nein“ sein. Der Schutz der Moorlinse ist nicht nur ein Gebot der Verantwortung gegenüber der Natur, sondern auch gegenüber den kommenden Generationen.

Es bleibt abzuwarten, ob die politischen Entscheidungsträger in Berlin ihre Prioritäten zugunsten des Naturschutzes ändern werden oder ob das Gebiet an der Moorlinse tatsächlich zu einer weiteren „Schneise der Zerstörung“ in der Stadt werden wird.

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