So viel CO2 verursachen 300.000 neue Wohnungen – Klimabelastung ist brutal!!!

Die Lage auf dem deutschen Wohnungsmarkt ist paradox: Obwohl seit der Jahrtausendwende fünf Millionen Wohnungen gebaut wurden, herrscht immer noch Wohnraummangel. Um den aktuellen Herausforderungen gerecht zu werden, fordert der Immobilienökonom Daniel Fuhrhop deshalb ein radikales Umdenken von der Politik. Die „Bauwut“ gehe nicht nur an den Bedürfnissen der Gesellschaft vorbei, sagt der Experte ntv.de. Wegen der Klimakrise könne und wolle die Gesellschaft sich diese auch gar nicht mehr leisten.

Dramatische Veränderungen auf dem Wohnungsmarkt würden immer noch schlichtweg ignoriert, kritisiert der Ökonom. Rein rechnerisch hätten die fünf Millionen Wohnungen, die seit der Jahrtausendwende gebaut wurden, Platz für fast 10 Millionen Menschen schaffen müssen. Die Bevölkerung sei in dieser Zeit gleichzeitig lediglich um gut zwei Millionen gewachsen, die 2,3 Millionen Ukraine-Flüchtlinge aus dem vergangenen Jahr bereits mit eingerechnet.

„Neubauten sind Klimakiller“

Für seine jüngst erschienene Dissertation „Der unsichtbare Wohnraum. Wohnsuffizienz als Antwort auf Wohnungsnot, Klimakrise und Einsamkeit“ machte der Ökonom erstmals eine Rechnung auf, die zeigt, wie klimaschädlich allein die 300.000 innerhalb eines Jahres erfolgreich gebauten Wohnungen in Deutschland sind. Das Ergebnis liegt ntv.de exklusiv vor.

Laut seinen Berechnungen schädigt dieser Wohnungsneubau das Klima demnach mit bis zu 74 Millionen Tonnen CO2: Diese Zahl umfasst das Bauen und den Betrieb der Wohnungen, also den Beton genauso wie das Heizen. Zum Vergleich: Der jährliche Betrieb aller 43 Millionen Privathaushalte in Bestandswohnungen zusammen, schlägt – vor allem durch Heizen – mit 80 Millionen Tonnen CO2 zu Buche. Das heißt, die Summe der Emissionen von jährlich 300.000 neu gebauten Wohnungen ist annähernd so hoch wie der Betrieb aller 43 Millionen bestehenden Wohnungen in einem Jahr.

Neubau allein werde auch das Wohnungsproblem nicht lösen. Die Klimaziele zu erreichen und gleichzeitig ausreichend Wohnraum zu schaffen, sei eine doppelte Herausforderung. Nur drei Maßnahmen gleichzeitig führten aus dem Dilemma: anders bauen, umbauen statt neu bauen und Wohnraum schaffen ohne zu bauen. „Wir müssen darüber nachdenken, weniger zu bauen“, fordert der Ökonom.

Quelle: https://www.n-tv.de/wirtschaft/Klimaschaedlichkeit-von-Neubauten-So-viel-CO2-verursachen-300-000-neue-Wohnungen-article24252045.html

Ein Kommentar

  1. Hier liegt der Hase im Pfeffer… Es geht nicht mehr einfach weiter so. Deutschland hat sein CO2 Budget im Bausektor aufgebraucht. Wir müssen dringend schlaue Antworten auch für andere Länder geben, die uns sonst einfach nacheifern. Das hält der Planet nicht aus!

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