Moore sind unscheinbare Klimahelden

Wenn sie feucht sind, bilden sie eine beeindruckende natürliche Klimaschutzlösung; wenn sie entwässert werden, entsteht eine riesige Emissionsquelle: Moore sind einer der größten CO₂-Verschmutzer und -Speicher zugleich – sie müssen nur richtig gepflegt werden.

Klimaschutz im Sumpf

Nicht nur die Strauch-Birke, sondern auch Torfmoos, Moosbeere und viele andere Pflanzen in Moorgebieten sterben irgendwann ab und bilden diese tiefe Schicht aus Pflanzenresten – auch Torf genannt. Er besteht zu mehr als 50 Prozent aus Kohlenstoff. Damit sind Moore die einzigen Ökosysteme, die der Atmosphäre über lange Zeiträume das Treibhausgas Kohlendioxid entziehen können.

Moore machen nur drei Prozent der Erdoberfläche aus, speichern aber eine unverhältnismäßig große Menge an CO₂: 600 Milliarden Tonnen. „Das ist etwa doppelt so viel Kohlenstoff, wie in der Biomasse aller Wälder der Erde gespeichert ist, die 27 Prozent der Landfläche ausmachen“, schreiben die Autorinnen und Autoren des Berichts. Moore konnten somit das globale Klima in den letzten 10.000 Jahren um etwa 0,6 Grad Celsius abkühlen.

Die gute Nachricht ist, dass diese Moore wiedervernässt werden können. Das, schreibt das Team des Moor-Reports, muss auch geschehen, um die Klimaziele des Pariser Abkommens zu erreichen. Um das 1,5-Grad-Ziel zu halten, müssten in Deutschland jährlich 50.000 Hektar wiedervernässt werden, in der EU 500.000 Hektar und weltweit zwei Millionen Hektar.

Noch besser als dieser komplexe Weg wäre es, die noch intakten Moore einfach zu erhalten. Das spart nicht nur Arbeit, sondern schützt auch die Biodiversität und die Artenvielfalt der Moore. Denn ein wiedervernässtes Torfland bietet nicht den gleichen Schutz wie ein noch intaktes. Restaurierte Standorte haben 18 Prozent weniger organische Substanz und bis zu 60 Prozent weniger Pflanzenreichtum – trotzdem besser als entwässert, schreiben die Autoren im „Mooratlas“

Quelle: https://www.n-tv.de/wissen/Moore-sind-unscheinbare-Klimahelden-article23834653.html

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