Argumente für die Frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung – Naturschutz braucht behutsame Bebauung!

Beteiligt euch!

Direkt neben den Moorlinsen, einem einzigartigen Feuchtbiotop mit einer aergewöhnlichen Artenvielfalt, soll ein neues Stadtquartier mit 2700 Wohneinheiten für rund 5000 Menschen entstehen. Dieses Projekt birgt die Gefahr, dass einer der letzten Hotspots der Biodiversität in Berlin massiv beeinträchtigt, wenn nicht gar zerstört wird.

Die Moorlinsen, bestehend aus der großen und kleinen Moorlinse, sind wichtige Lebensräume für Sumpf und Wasservögel und dienen als Rast und Mauserptze für Zugvögel. Hier leben seltene Arten, die in Berlin vom Aussterben bedroht sind. Die geplante Bebauung in unmittelbarer Nähe würde diesen sensiblen Naturraum erheblich belasten und die Artenvielfalt gefährden. Die letzte Artenkartierung (siehe „Kurzdarstellung der Ergebnisse zu den faunistischen Kartierungen 2022 im Projekt Stadtquartier Buch, Am Sandhaus“ von Ökologische Dienste Ortlieb GmbH in den downloadfähigen Unterlagen) hat beeindruckende Erkenntnisse ergeben:

  • 116 nachgewiesene Brutvogelarten
  • 68 für Berlin planungsrelevante Brutvogelarten
  • 28 Arten sind auf der Roten Liste Berlins
  • 36 Arten auf der Roten Liste Brandenburgs
  • 41 Arten auf der Roten Liste Deutschlands
  • 3 Arten mit in Berlin erloschenen Beständen
  • 5 nachgewiesene Arten sind vom Aussterben bedroht
  • etc., dazu noch Knoblauchkröten, Moorfrösche, diverse Fledermausarten, alles innerhalb der Stadtgrenze!

Berlin braucht Wohnraum, keine Frage. Es gibt jedoch Alternativen und Vorschläge aus der Bevölkerung, die eine behutsamere Entwicklung des neuen Stadtquartiers fordern. Die Initiative Buch Am Sandhaus hatte bereits 2021 z. B. einen eigenen Planentwurf vorgelegt, der eine maßvolle Bebauung vorsieht, die die ökologischen, baulichen und sozialen Gegebenheiten des Gebiets berücksichtigt.

Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen hat nun eine „frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung“ gestartet, bei der ihr die Möglichkeit habt, euch für den Schutz der Moorlinsen und angrenzender Gebiete einzusetzen.

Nutzt die Chance, um eure Bedenken und Vorschläge einzubringen und die Planungen aktiv mitzugestalten! Die Unterlagen nnen bis zum 28. Februar 2025 online und im Bucher Bürgerhaus eingesehen und kommentiert werden :

https://www.berlin.de/sen/stadtentwicklung/planung/bebauungsplanverfahren/bebauungsplan.1523684.php  (zum Formular ganz nach unten scrollen)

Im folgenden Anhang sind einige Aspekte und Fakten aus verfügbaren Quellen zusammengestellt, die vielleicht hilfreich beim Verfassen eurer eigenen persönlichen Stellungnahme sein könnten.

Die Moorlinse und ihre angrenzenden Gebiete stellen ein außergewöhnliches Refugium für eine beeindruckende Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten dar. Diese Gebiete sind nicht nur ein Lebensraum, sondern auch ein wichtiger Trittstein im Biotopverbund, dessen Erhaltung von entscheidender Bedeutung ist. Eine Bebauung in diesem sensiblen Bereich würde diese Vielfalt und die ökologische Funktion des Gebietes massiv gefährden. Es ist von großer Bedeutung, diese einzigartige Naturlandschaft im Berliner Norden zu bewahren und zu schützen.

Die geplante Bebauung in unmittelbarer Nähe der Moorlinse stellt eine erhebliche Bedrohung für die dortige Tier- und Pflanzenwelt dar. Die Brutvogelkartierung 2022 hat 116 Brutvogelarten im Untersuchungsraum nachgewiesen, von denen 63 Brutnachweise erbracht wurden. Darunter befinden sich 68 planungsrelevante Arten, von denen viele auf der Roten Liste stehen. Arten wie der Rothalstaucher, Zwergtaucher, die Rohrweihe, sowie Löffelente, Knäkente und viele andere sind auf diesen Lebensraum angewiesen. Diese Arten sind nicht nur ein Indikator für die hohe ökologische Qualität des Gebietes, sondern auch ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems.

Eine Reduzierung der Wohneinheiten ist unerlässlich, um den Nutzungsdruck auf die Moorlinse und ihre Umgebung zu minimieren. Die Zunahme der menschlichen Aktivitäten, Lärmbelästigung und der Verlust von Lebensräumen durch die Bebauung würden die Tierwelt stark beeinträchtigen. Dies betrifft insbesondere viele bedrohte Vogelarten, die auf ungestörte Rückzugsräume angewiesen sind. Die Aufrechterhaltung eines weitgehend ungestörten Lebensraumes ist von entscheidender Bedeutung.

Um die empfindliche Tierwelt vor Störungen zu sctzen, muss eine großzügige, ganzjährig geschützte Ruhezone um die Moorlinsen herum eingerichtet werden. Eine solche Ruhezone sollte mindestens 250 Meter (Fluchtdistanz bestimmter geschützter Vogelarten, die an den Moorlinsen nachgewiesen wurden) betragen. Diese Zone ist nicht nur für die Vögel, sondern auch für Amphibien und andere Tierarten von großer Bedeutung. Die Knoblauchkröte und der Moorfrosch sind streng geschützte Arten nach dem nationalen und europäischem Recht, deren Lebensräume durch die Bebauung gefährdet würden.

Die Versiegelung von Flächen muss auf ein absolut notwendiges Minimum begrenzt werden, um die wertvollen, gewachsenen Naturräume zu erhalten und die natürlichen Bodenfunktionen zu bewahren. Eine naturnahe Regenwasserbewirtschaftung ist von großer Bedeutung, um den Wasserhaushalt der Moorlinse und die nachgewiesenen 2 m dicken Torfschichten zu stabilisieren. Die Versiegelung von Böden führt zu einer Beeinträchtigung des Grundwassers und somit zu einer Gefährdung der Feuchtgebiete.

Bei der Planung des neuen Stadtquartiers sollte der einzigartige Charakter des Gebietes als gewachsener Sozial- und Naturraum bewahrt werden. Die Bebauung sollte sich behutsam in die Landschaft einfügen und die ökologischen Gegebenheiten respektieren. Eine intensive Bebauung würde den natürlichen Charakter des Gebietes zerstören.

Es ist entscheidend, dass die Planung auf den schon vorhandenen ökologischen, baulichen und sozialen Gegebenheiten aufbaut. Ein naturnahes Quartier sollte sozial und ökologisch nachhaltig wirken und einen Mehrwert für die Bewohner und die Natur schaffen. Die Lebensqualität darf nicht durch eine übermäßige Bebauung gemindert werden.

Das neue Stadtquartier sollte nicht als isoliertes Projekt betrachtet werden, sondern als integraler Bestandteil eines gßeren ökologischen Systems. Die Zusammenhänge mit den Moorlinsen, der eiszeitlichen Rinne der Waldzunge, den angrenzenden Waldgebieten und anderen Naturräumen müssen unbedingt berücksichtigt werden, um ein harmonisches Zusammenspiel von Mensch und Natur zu gewährleisten.

Die Moorlinsen sind nicht nur ein Lebensraum für Vögel, sondern auch ein wichtiger Lebensraum für Amphibien. Im Rahmen der Untersuchungen 2022 wurden Moorfrosch, Knoblauchkröte, Teichfrosch, Teichmolch und Erdkröte nachgewiesen. Diese Arten sind besonders empfindlich gegenüber Veränderungen ihrer Umwelt und würden unter einer starken Bebauung leiden. Die Erhaltung ihrer Laichgewässer und Landlebensräume ist von großer Bedeutung.

Die Funktion der Stadtnatur als Erholungs- und Ausgleichsraum für die Menschen darf nicht durch eine zu dichte Bebauung gefährdet werden. Grünflächen tragen wesentlich zum Wohlbefinden der Bewohner bei und dienen als Rückzugsräume vor der Hektik des Alltags. Die Natur muss vor der Bebauung geschützt werden, da sie für die Lebensqualität der Menschen und den Erhalt der Biodiversität von großer Bedeutung ist.

Die Moorlinsen stellen einen überregional bedeutenden Schwerpunkt für Wasservögel und andere Feuchtgebietsarten dar. Das Gebiet ist ein wichtiger Rastund Mauserplatz für Zugvögel, und es dient sogar Kranichen als Schlafplatz. Die Bedeutung dieser Gebiete reicht weit über die lokale Ebene hinaus und macht ihren Schutz umso dringlicher.

Die ökologische Bedeutung der Moorlinsen ist unumstritten, ihre Artenvielfalt ist außergewöhnlich. Die Planungen sollten diesen Wert unbedingt respektieren und die langfristigen Auswirkungen auf die Natur berücksichtigen. Es ist nicht nur wichtig, den Status Quo zu bewahren, sondern auch Maßnahmen zur Verbesserung des ökologischen Zustands zu ergreifen.

Die Auswirkungen des Neubauprojekts auf die Biodiversität müssen sorgfältig geprüft und negative Folgen minimiert werden. Ein Verlust der Artenvielfalt wäre nicht nur ein Verlust für die Natur, sondern auch ein Verlust für die Lebensqualität der zukünftigen Bewohner. Eine umfassende Umweltvertglichkeitsprüfung ist daher unerlässlich.

Eine Bebauung sollte sich an die vorhandene Bebauung und den Belastungsgrenzen für Mensch und Natur anpassen. Es ist wichtig, dass das neue Stadtquartier in Harmonie mit seiner Umgebung entsteht und nicht zu einer Überlastung der Infrastruktur und der Natur führt. Die Balance zwischen Bebauung und Naturerhalt muss gewahrt werden.

Die Bürgerbeteiligung sollte ernst genommen und die Interessen der Anwohnenden und der Natur gleichermaßen berücksichtigt werden. Es ist wichtig, dass die Planung transparent und nachvollziehbar ist und die Einwände der Bürger ernst genommen werden. Es bedarf hier einer echten Beteiligung.

Der Erhalt und die Stärkung des Wasserhaushaltes der großen und der kleinen Moorlinse sowie der Waldzunge ist zwingend notwendig, da diese Feuchtgebiete lebensnotwendig für viele Tier- und Pflanzenarten sind. Eine Beeinträchtigung des Wasserhaushaltes durch die Bebauung hätte gravierende Folgen für das gesamte Ökosystem.

Die im Untersuchungsgebiet nachgewiesenen Fledermäuse, darunter die Zwergfledermaus, der Große Abendsegler und die Mückenfledermaus, nutzen die Waldränder, Gehölzstrukturen und auch die Waldbereiche intensiv als Jagdhabitate und Leitstrukturen. Die Baumhöhlen in dem Gebiet dienen einigen Arten als Quartiere. Es muss sichergestellt werden, dass diese Lebensräume durch die Bebauung nicht beeinträchtigt werden. Der Schutz der Fledermäuse ist von großer Bedeutung für das Ökosystem.

Bevor neue Fchen für die Bebauung in Anspruch genommen werden, müssen alle bereits versiegelten Fchen innerhalb des geplanten Baugebiets und des bisher nicht einbezogenen früheren DDR-Regierungskrankenhauses vorrangig betrachtet und genutzt werden. Dies ist ein zentraler Aspekt einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung und dient dem Schutz wertvoller Naturräume. Die Nutzung vorhandener Strukturen ist entscheidend, um den Fchenverbrauch zu minimieren und die ökologische Belastung zu reduzieren.

Es ist unerlässlich, dass eine detaillierte Analyse der vorhandenen Bausubstanz (einschließlich des Regierungskrankenhauses mit dem Ziel seiner Um- oder Mischnutzung für Wohnzwecke oder Wohn- & Gewerbezwecke) durchgehrt wird, um das Potential zur Nachverdichtung und Umnutzung bestehender Gebäude und versiegelter Fchen zu ermitteln. Fchen, die bereits bebaut oder versiegelt sind, müssen vorrangig für neue Bauvorhaben genutzt werden, um den Druck auf unberührte Naturräume zu reduzieren.

Die Forderung nach der vorrangigen Nutzung bereits versiegelter Flächen ist nicht nur ein ökologisches Gebot, sondern in Zeiten des Klimawandels auch ein Gebot der ökonomischen und ökologischen Vernunft.

Die Planungen für das neue Stadtquartier Am Sandhaus müssen die Perspektiven und Bedenken der Anwohner und der lokalen Initiativen, insbesondere der Initiative Buch Am Sandhaus, ernst nehmen. Diese haben wertvolle lokale Kenntnisse und bereits beginnend 2021 alternative Planungsansätze eingebracht, die endlich in den weiteren Planungsprozess einfließen müssen.

Die Initiative Buch Am Sandhaus hatte 2021 einen eigenen Planentwurf vorgelegt, der eine maßvolle und an die örtlichen Gegebenheiten angepasste Bebauung vorsieht. Dieser Entwurf berücksichtigt die ökologischen, baulichen und sozialen Gegebenheiten des Gebiets und stellt eine wichtige Alternative zu den bisherigen Planungen dar. Die Vorschläge der Initiative sollten als Grundlage für eine konstruktive Auseinandersetzung mit den bisherigen Planungen und ihrer Anpassung dienen.

Ein zentraler Punkt des Alternativentwurfs der Initiative ist die Forderung nach einer Reduzierung der Wohneinheiten und einer geringeren Baudichte, um die Belastungsgrenzen für Mensch und Natur nicht zu überschreiten und die gewachsenen Naturräume zu erhalten. Es wird eine Bebauung mit 1020 Wohneinheiten vorgeschlagen, davon 527 im Umkreis von 600m zum S-Bahnhof. Zentrale Details des Vorschlags sind:

  • Erhaltung der „Moorwiese“ am bisherigen Standort mit der Perspektive, den Naturerfahrungsraum um 0,5-1 ha zu vergrößern,
  • keine Bebauung zwischen „Moorwiese“ und großer Moorlinse sowie zwischen „Moorwiese“ und Bahndamm,
  • Verzicht auf die geplanten 7-8 ha „Waldinanspruchnahme“ Bucher Waldes,
  • weitestgehende Vermeidung von Neuversiegelungen,
  • Sanierung statt Abriss der im Plangebiet vorhandenen Wohnbebauungen.

Die Initiative pdiert damit für eine Bebauung, die sich an die vorhandene Bebauung und die sensible Natur anpasst, mit dem Leitprinzip eines naturnahen und sozialökologisch nachhaltigen Quartiers.

Die Initiative fordert eine maßvolle Bebauung, die sich in die vorhandene Struktur einfügt und die Fchenversiegelung auf ein Minimum reduziert. Anstelle einer ‚Implantierung eines urbanen Charakters vom Reißbrett sollte ein naturnahes Quartier geschaffen werden. Die Geschosshöhe und Baudichte sollten sich an der vorhandenen Bebauung und den Belastungsgrenzen für Mensch und Natur orientieren.

Die Initiative hat konkrete Vorschläge für die Anordnung von Gewerbe, Bildungseinrichtungen und Wohngebäuden gemacht, die auf eine sinnvolle Integration in die Umgebung abzielen. Dazu gehört beispielsweise die Errichtung eines neuen Gebäudes am Bahnhof für Handel, Gewerbe, Gastronomie und Gesundheitsdienstleistungen, sowie die Idee eines Gnen Campus mit einer zweiten Bucher Grundschule, einer Kita und einem soziokulturellen Zentrum.

Es wird angeregt, das SandhausGebiet weitgehend autofrei zu gestalten, außerdem wird der Einsatz von Holz und neuen Materialien nach ökologischen Grundsätzen gefordert. Die Nachhaltigkeitsziele der UN sollen bei der Planung berücksichtigt werden.

Die Bürgerinitiative fordert weiterhin, dass ihr Entwurf von 2021 mit in die Planungen einbezogen wird.

5 Kommentare

  1. Die Moorlinsen und das Umfeld sind wichtige Naturgebiete und müssen deshalb geschützt werden. Es kann nicht sein, dass man die Natur immer mehr zerstört und Lebensräume der Tiere immer mehr einschränkt. Damit schaden wir nicht nur die Natur sondern auch uns ALLE!!!!
    Wann lernt der Mensch endlich, dass einmal zerstörte Natur für immer verloren ist???
    Ich hoffe der Senat lässt sich noch umstimmen.

  2. Eine Bebauung wäre der Tot der Brutgebiete!!! -> Keine Bebauung dieses sensiblen Gebietes, aber die Politiker machen ja schon lange keine Politik für uns Bürger mehr!!!!

  3. Irgendwo muss ja gebaut werden für die vielen Wohnungssuchenden der Stadt. Ich unterstütze daher vor allem: „eine maßvolle Bebauung, die sich in die vorhandene Struktur einfügt und die Flächenversiegelung auf ein Minimum reduziert. Anstelle einer ‚Implantierung eines urbanen Charakters vom Reißbrett‚ sollte ein naturnahes Quartier geschaffen werden. Die Geschosshöhe und Baudichte sollten sich an der vorhandenen Bebauung und den Belastungsgrenzen für Mensch und Natur orientieren.“ Bewegung und Erholung für Kinder, Familien und ältere Menschen müssen integriert und erhalten werden.

  4. Es ist sicherlich verständlich, dass in einer wachsenden Stadt irgendwann neue Bauprojekte notwendig sind. Doch der Gedanke „irgendwo muss ja gebaut werden“ darf nicht der einzige Maßstab für die Entscheidung über den Standort von Neubauten sein. Gerade im Fall des geplanten Baus an der Straße am Sandhaus wird deutlich, wie wenig nachhaltig solche Entscheidungen oft sind, wenn sie nur nach dem Prinzip „Platz schaffen“ getroffen werden.

    Es kann nicht angehen, dass auf einem hochgradig ökologisch wertvollen Gebiet wie dem hier geplanten Standort gebaut wird, während an anderen Orten, wie dem Tempelhofer Feld, selbst die Möglichkeit einer Randbebauung abgelehnt wird. Das Argument, dass dort kein Bauen möglich sein sollte, weil es ein öffentliches Erholungsgebiet ist, wird oft genannt – doch warum sollte dieser Gedanke nicht auch für wertvolle Naturräume gelten?

    Ein Bauvorhaben an der Straße am Sandhaus würde nicht nur den Verlust eines der letzten artenreichen Ökosysteme in dieser Region zur Folge haben, sondern auch den ökologischen Mehrwert eines Gebiets wie der Moorlinse erheblich gefährden. Diese Fläche hat, wenn man den ökologischen Wert bedenkt, ein Vielfaches an Bedeutung für Flora und Fauna. Der Verlust dieses Gebiets kann nicht einfach gegen den Bau von neuen Gebäuden abgewogen werden, denn der ökologische Schaden ist oft irreversibel und von viel größerer Tragweite.

    Darüber hinaus stellt sich die Frage, ob es wirklich notwendig ist, solche wertvollen Gebiete zu opfern, wenn es auch andere Lösungen gibt. Der Versuch, möglichst auf bereits versiegelten Flächen zu bauen, ist ein sinnvoller Ansatz, aber das darf nicht dazu führen, dass wir unersetzliche Naturflächen opfern, nur weil es vermeintlich einfacher oder schneller geht. Wenn wir in Zukunft wirklich nachhaltig bauen wollen, müssen wir auch die Verantwortung übernehmen, den Natur- und Artenschutz zu wahren und nicht aus kurzfristigen Interessen langfristige ökologische Schäden zu verursachen.

  5. Ich bin gern im Berliner Raum unterwegs und der Ansicht, daß gerade in der Großstadt Biotope geschützt werden müssen. Der Wohnraum ist begrenzt, ja, aber zum Wohl unserer Kinder und der Natur überhaupt, muß man die wenigen Naturflächen unbedingt bewahren. Es gibt Alternativen zu dieser Bebauung. Zum Beispiel steht in Lichtenberg/Wartenberg seit Jahren ein Wohnkomplex leer. Oder andere existierende Leerstände nutzen.
    Nehmt doch endlich die Stimmen der Menschen wahr. Demokratie ist das Beteiligungsrecht der Staatsbürger. Mit welchem Recht also, werden diese Stimmen seit Jahren ignoriert. Die Proteste und Einreichungen bleiben ungeachtet. Es gibt viele stichhaltige Gründe, die gegen diese Form der Bebauung sprechen. Vorgeschlagene Anpassungen durch die Anwohner*innen/Bürger*innen werden ignoriert. Ich fordere die Beachtung dieser Forderungen. Die Zerstörung von Naturraum und Artenvielfalt aus rein materiellen Gründen ist inakzeptabel. Schließlich wird die Bebauung nicht kategorisch abgelehnt, sondern es wurden vernünftige Ansätze zur Vorleistung bzw Umsetzung eingebracht, die bislang allesamt ignoriert werden. Es müssen auch unbedingt die Kinder-und Jugendprojekte hier geschützt und erhalten werden. Plant vernünftig mit euren Mitbürgern zusammen.

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