Forscher begraben das 1,5-Grad-Ziel endgültig

Die weltweiten CO2-Emissionen steigen 2025 auf einen neuen Rekordwert. Forscher erklären das 1,5-Grad-Ziel deshalb für unerreichbar. Es gibt aber auch ermutigende Signale: Dutzende Staaten belegen, dass Klimaschutz und Wirtschaftswachstum vereinbar sind.

Die erhoffte Trendwende beim Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) ist ausgeblieben: Ein Bericht für das Jahr 2025 geht davon aus, dass die weltweiten Emissionen des Treibhausgases weiter steigen, voraussichtlich um 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Wenn die Emissionen sich auf diesem Niveau fortsetzen, wird das verbleibende CO2-Budget, das ein Einhalten des 1,5-Grad-Ziels aus dem Pariser Übereinkommen ermöglichen soll, noch vor 2030 aufgebraucht sein. Eine große internationale Forschungsgruppe um Pierre Friedlingstein von der Universität Exeter stellt ihren Bericht Global Carbon Budget 2025 im Fachjournal „Earth System Science Data“ vor.

Ein Kommentar

  1. Unverständlich und widersprüchlich – Bauen im Moorgebiet Bucher Moorlinse

    Es ist kaum zu fassen: Während Berlin Milliarden Euro investieren will, um eine Million neue Bäume zu pflanzen, soll gleichzeitig im sensiblen Moorgebiet an der Bucher Moorlinse gebaut und dafür sogar Wald abgeholzt werden. Diese Entscheidung wirkt nicht nur widersprüchlich, sondern auch kurzsichtig – insbesondere in einer Zeit, in der die Auswirkungen der Klimakatastrophe längst spürbar sind.

    Moore gehören zu den wertvollsten Ökosystemen, die wir haben. Sie speichern enorme Mengen an Kohlenstoff, regulieren den Wasserhaushalt und bieten seltenen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum. Werden sie zerstört oder trockengelegt, entweichen riesige Mengen an CO₂ in die Atmosphäre – das genaue Gegenteil dessen, was wir im Kampf gegen die Erderhitzung erreichen wollen. Ein Moor zu bebauen, ist daher nicht nur ökologisch unsinnig, sondern auch klimapolitisch fahrlässig.

    Dass für diese Bebauungspläne zusätzlich gesunder Mischwald gerodet werden soll, macht das Ganze noch unverständlicher. Jeder gefällte Baum steht sinnbildlich für die verfehlte Prioritätensetzung unserer Stadtentwicklung: Während an anderer Stelle mit großem Aufwand neue Bäume gepflanzt werden, verschwinden hier funktionierende Ökosysteme, die über Jahrzehnte gewachsen sind – und das zugunsten von Beton und Asphalt.

    Natürlich braucht Berlin Wohnraum, doch dieser darf nicht auf Kosten der letzten intakten Naturflächen entstehen. Gerade in Buch, wo mit den Moorlinsen ein Stück lebendige Landschaftsgeschichte erhalten geblieben ist, sollte der Schutz von Klima und Biodiversität Vorrang haben. Statt neue Baugebiete in ökologisch sensiblen Zonen auszuweisen, wäre eine konsequente Nachverdichtung im Bestand oder die Nutzung bereits versiegelter Flächen der nachhaltigere Weg.

    Die Initiative Buch Am Sandhaus und zahlreiche engagierte Bürgerinnen und Bürger setzen sich deshalb zu Recht gegen diese Planungen ein. Ihr Protest ist kein „Verhinderungsdenken“, sondern Ausdruck von Verantwortung gegenüber künftigen Generationen.

    Wer heute Moor und Wald opfert, um kurzfristig Bauflächen zu schaffen, handelt gegen jede klimapolitische Vernunft. Es braucht dringend ein Umdenken – weg vom Flächenverbrauch, hin zu echter Nachhaltigkeit. Berlin sollte seine Worte endlich mit Taten untermauern: Wer wirklich Bäume pflanzen will, darf keine Wälder fällen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert